Neue Impulse für die Region
Vorgutachten „Dienstleistung und Grundversorgung" für Rhade, Seedorf und Ostereistedt bewilligt
VON LUTZ HILKEN
SELSINGEN. Das von den drei Gemeinden Rhade, Seedorf und Ostereistedt beantragte Vorgutachten „Dienstleistung und Grundversorgung" für eine Verbunddorferneuerung ist genehmigt. Das teilte der Dezernatsleiter für Strukturförderung beim Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung Niedersachsen (LGLN), Siegfried Dierken, am Mittwoch im Selsinger Rathaus mit.
Damit signalisiert das Landesamt, den Prozess der Dorferneuerung in der hiesigen Region weiter finanziell fördern zu wollen. Auch wenn das „Dorfnetzwerk am Rummeldeisbeek und Ostetal“ keine Berücksichtigung in der aktuell anstehenden Förderperiode findet, weil schon andere Bewerbungen mit detaillierteren Konzepten vorliegen, so solle die Zeit jetzt genutzt werden, um Entwicklungsstrategien für die Gemeinden Rhade, Ostereistedt und Seedorf auf den Weg zu bringen, appellierte Dierken. Dies erhöhe die Chance für eine Aufnahme in die dann folgende Förderperiode.
„Im Rahmen einer geplanten zukünftigen Dorferneuerung im Verbund wollen die drei Gemeinden Ostereistedt, Rhade und Seedorf zunächst ortsspezifische Themen und vertiefend die Aspekte Dienstleistung und Grundversorgung in ihren Ortslagen auf den Prüfstand stellen“, heißt es zum Prozedere, das begleitet wird vom Planungsbüro Ackermann aus Hannover.
Ideenwerkstatt mit Bürgern
So sind Ideenwerkstätten und Arbeitskreise angedacht, die die jeweiligen Stärken und Schwächen der Orte aufzeigen sollen, um vor dem Hintergrund des demografischen Wandels Strategien für die Zukunft zu entwickeln und Entwicklungspotenziale zu benennen.
Dieser Prozess soll im Januar starten und bis Juni 2014 dauern. Den Auftakt bildet eine Bürgerversammlung am Donnerstag, 16. Januar, ab 19 Uhr im Rockstedter „Haus im Löh“. Sie richtet sich ausdrücklich an die Einwohner aller drei Gemeinden. In dessen Verlauf sollen die Arbeitskreise gebildet werden.
Die Ergebnisse der Gespräche in Arbeitskreisen und Steuerungsgruppen sollen bei einer zweiten Bürgerversammlung im Juni 2014 zur Sprache kommen. In diesem Zwischenschritt geht es um die Dorfentwicklung, um die Grundversorgung in den teilnehmenden Orten, um Gemeinschaftseinrichtungen und vieles andere mehr -mit anderen Worten: Um eine lebenswerte Zukunft in den Dörfern.
Von den Brutto-Kosten für das Vorgutachten, rund 36400 Euro, übernimmt das LGLN knapp 20 000 Euro. Der Rest verteilt sich auf die drei Gemeinden. Fast schon am Rande bemerkte Siegfried Dierken, dass die 2006 gestartete und eigentlich auslaufende Verbunddorferneuerung der Gemeinden Selsingen, Sandbostel Farven, Deinstedt und Änderungen bis 2015 verlängert worden sei, trotz der neuen Bewerbung der Gemeinden Ostereistedt, Rhade und Seedorf. Solange Fördermittel vorhanden sden, könne der Verbund profitieren.
Meine Meinung: Vorzeitige Bescherung
Das sind quasi zwei vorzeitige Weihnachtsgeschenke, die das Landesamt für Geoinformation und Landentwicklung den Selsingern da gerade macht. Die lange gewünschte Verlängerung des Förderzeitraums für die auslaufende Verbunddorferneuerung versetzt sie in die Lage, bisher nicht realisierte Vorhaben gegebenenfalls doch noch umzusetzen, abermals mit kräftiger finanzieller Unterstützung, solange sich Geld im Topf des Dorferneuerungs-Programms, befindet. Ein Glücksfall. Dass nun selbst eine „Dorfemeuerung light“ für die drei südlichen Gemeinden Rhade, Ostereistedt und Seedorf- möglich scheint, bietet auch diesen Dörfern neue Perspektiven. Allen voran Rhade mit dem ambitionierten Dorftreff/ Dorfladen-Projekt, genauso aber den anderen Orten Rhadereistedt, Rockstedt, Ostereistedt, Seedorf und Godenstedt, für die jetzt Ideen entwickelt werden sollen. Darum ist der 16. Januar als Auftakt ein wichtiger Termin für die Einwohner aller beteiligten Orte. Sie haben die Chance, die Zukunft ihres Dorfes mitzugestalten, sich zu informieren und zu hören, was alles möglich ist. Eine im besten Sinne schöne Bescherung. Lutz Hilken, ZZ 13.12.2013
